DU WIRST AUF DER ERDE NOCH GEBRAUCHT
Gott spielte nie eine Rolle in meinem Leben. Ich glaubte nicht an ihn und beschäftigte mich auch nicht mit diesem Thema. Nach der Geburt unserer Tochter hatte ich mit sehr heftigen und lang andauernden Blutungen zu kämpfen. Ich schleppte mich von einem Arzt zum anderen, doch keiner konnte mir helfen. Durch den starken und chronischen Blutverlust ging es mit meiner Gesundheit nur noch bergab. Dieser schreckliche Zustand dauerte etwa 4 Jahre an. Eine furchtbare Zeit!
So kam es zu einer Operation. Nach diesem Eingriff war mein Körper sehr geschwächt. Zudem verlor ich weiterhin sehr viel Blut und mich packte eine schlimme Grippe. Ich fühlte mich so unendlich schwach und mein Körper wurde immer schwerer und schwerer. Plötzlich spürte ich wie meine Seele meinen Körper verließ. Es fühlte sich an, als würde etwas ‚Leichtes‘ aus meinem schweren Körper ‚heraussteigen‘. In dem Moment wusste ich, dass mein Körper starb, doch ich - meine Seele - lebte weiter.
Dann sah ich das folgende Geschehen: Ein dunkelgrüner Krankenwagen fuhr vor mein Haus und zwei Sanitäter trugen meinen Körper in den Wagen. Und als die Türen des Krankenwagens zugingen, stand ich plötzlich vor Gott. Er hatte eine Erscheinung wie eine unendliche Wolke, aus der seine Stimme erklang. Rechts von ihm stand Jesus, ganz in weiß gekleidet. Gottes Stimme, voll von Liebe und Barmherzigkeit, wandte sich an Jesus: „Was sollen wir mit ihr tun? Sollen wir sie hierbehalten oder schicken wir sie zurück?“ Ich aber sagte: „Ich kann nicht bleiben, ich habe doch eine Tochter auf der Erde.“ Gott sagte: „Ja, du wirst auf der Erde noch gebraucht.“ Dann spürte ich einen sanften Stoß und ich war wieder in meinen Körper. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie viele Stunden vergingen bis mein Mann nach Hause kam und den Notarzt rief. Danach geschah mit mir all das, was ich zuvor außerhalb meines Körpers sah: es kam derselbe dunkelgrüne Krankenwagen und die Sanitäter waren ebenfalls dieselben, wie in meiner ‚Vision‘. Sie fuhren mich ins Krankhaus. Der Arzt, der sich um mich kümmerte, wunderte sich, wie ich mit einem derart niedrigen Blutdruck und niedrigem Eisenwert überhaupt noch lebte.
Nach diesem Erlebnis mit Gott änderte sich alles. Ich fühlte mich dieser Welt nicht mehr zugehörig. Ich wusste, dass ich nur auf Zeit ein Gast auf der Erde bin und irgendwann nach Hause gehen darf.
Als wir nach Deutschland kamen, entdeckte man in meiner Gebärmutter ein Myom. Es wurde entfernt und ich konnte endlich wieder ein normales Leben führen.
Eines Nachts hörte ich im Traum Gottes Stimme – ich solle in eine Kirche gehen. So besuchte ich einen Gottesdienst in einer Kapelle. Leider ging ich leer und unerfüllt wieder nach Hause. Wollte Gott wirklich, dass ich in so eine Kirche ging? Ich konnte ihn dort nicht finden… Kurze Zeit später lernte ich durch meine Cousine einige Christen kennen. Sie luden mich zum Gottesdienst in einer Freikirche ein und dort fand ich was ich suchte: Gottes Gegenwart. Schließlich bekehrte ich mich und nahm Jesus als meinen Herrn und Retter an. Als ich nach Ulm zog, besuchte ich erst eine einheimische Gemeinde. Aufgrund der Sprachbarriere konnte ich mich dort nicht wirklich einleben. Doch Gott kümmert sich um seine Kinder. Eine Bekannte erzählte mir von einer russisch, - deutschsprachigen Gemeinde in Ulm: Spasenije, meine neue Familie im Herrn.
Ich danke Gott, dass Er mein Leben verändert hat und es jetzt ihm gehört. Amen.
Irina Rube